Ausbildung zum Dolmetscher
Letzte Aktualisierung am: 10. September 2024
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Der Bezeichnung als Dolmetscher ist nicht geschützt, daher darf sie im Prinzip von jedem, der Übersetzungen anbietet, verwendet werden. Es liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, den Titel nicht einfach so anzugeben, sondern dahinter eine profunde Ausbildung zu legen.
Doch wie wird man nun Dolmetscher?
Es gibt verschiedene Wege der Ausbildung. Zum einen sei die Ausbildung an Hochschulen, Fachhochschulen und Fachakademien genannt, wobei auch andere Institute in Frage kommen. Da nicht jede Sprache studiert werden kann oder es eine entsprechende Ausbildung gibt, kann auch eine staatliche Prüfung in Frage kommen. An den Hochschulen wird teilweise ein eigener Studiengang für das Fachdolmetschen angeboten.
Die Ausbildungsdauer variiert zwischen einem halben Jahr und vier Jahren, je nach Ausbildungsweg und zu erreichendem Ziel. Wie zum Beispiel an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg werden zwei Sprachen studiert, wobei die eine im Hauptfach belegt wird.
Die Studenten bekommen alle nötigen Qualifikationen die Sprache und die Techniken des Dolmetschens betreffend vermittelt. Darüber hinaus können sie ein Ergänzungsfach wählen, zum Beispiel Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften.
Solche Ergänzungsfächer werden häufig auch von privaten Instituten angeboten und sie haben den Vorteil, dass die Teilnehmer das fachspezifische Vokabular erlernen können.
Wer an einer Hochschule oder einer Fachhochschule studiert, kann sein Studium mit dem Bachelor abschließen. Darauf aufbauend kann der Master abgelegt werden, wobei teilweise nur der Master angeboten wird. Dann ist nach dem ersten Abschluss des Bachelors ein Studienortwechsel nötig.
Eine gute Wahl für Ihre berufliche Zukunft mit Fremdsprachen: Bachelor-Studiengang mit 3 Studienschwerpunkten
International Business Communcation
Eine Möglichkeit der Ausbildung zum Dolmetscher bietet das Europa-Institut in Reutlingen. Hier nennt sich der zu erreichende Abschluss Multilingual Management Assistant und es gibt pro Jahr einen Start zum Winter- und einen zum Sommersemester.
In erster Linie richtet sich diese Ausbildung an diejenigen, die als Dolmetscher im Bereich der Wirtschaft tätig sein möchte. So werden Kenntnisse für drei bis fünf Sprachen vermittelt und es werden Fähigkeiten und Fertigkeiten in Bezug auf EDV, auf das Office-Management und auf Betriebswirtschaftslehre vermittelt. Auch hier wird wieder das Prinzip umgesetzt, dass der Auszubildende sogleich fachspezifisches Vokabular erlernen kann und so besser für die Anforderungen des Berufs gerüstet ist. Als Voraussetzung für die Ausbildung wird in der Regel das Abitur gesetzt, außerdem sollen gute Kenntnisse in mindestens einer Sprache vorhanden sein.
Hinweis; Wurde die Sprache nicht im Abitur belegt, so werden meist Einstufungstest vom ausbildenden Institut verlangt. Diese können aber auch – je nach Anbieter – grundsätzlich durchgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
Internationale Ausbildung
Jeder Dolmetscher lebt davon, dass sein Beruf international ausgerichtet ist. Er ist ein Mittler zwischen zwei Sprachen und wird zur Verständigung während Besprechungen, Konferenzen und bei Messen eingesetzt. Die schulische Ausbildung bereitet auf den tatsächlichen Praxiseinsatz oft nur unzureichend vor.
Das schon allein aus dem Grund, weil nur allzu häufig davon ausgegangen wird, dass alle Beteiligten die jeweilige Hochsprache sprechen. Das ist aber nur selten der Fall, so dass ein Dolmetscher mit verschiedenen Dialekten zu kämpfen hat. Im Rahmen einer international ausgerichteten Ausbildung sollte daher versucht werden, durch Aufenthalte im Ausland sowie durch den Besuch ausländischer Sprachschulen verschiedene Dialekte kennenzulernen.
Fremdsprachenkorrespondent oder Dolmetscher?
Der Dolmetscher hat meist ein Hochschulstudium hinter sich, während der Fremdsprachenkorrespondent eine schulische Ausbildung genossen hat. Viele Auftraggeber gehen von einer qualitativ hochwertigeren Arbeit bei einem ausgebildeten Dolmetscher aus, daher werden diese häufiger zu verschiedenen Tagungen und überhaupt für das Simultandolmetschen eingesetzt.
Dies bringt natürlich ein Plus an Erfahrung mit sich, so dass schon allein durch den beruflichen Alltag eine Kluft zwischen jemandem, der eine Dolmetscherausbildung absolviert hat, und dem Fremdsprachenkorrespondenten bemerkbar ist.
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Diese Tipps und Anregungen zur Dolmetscher-Ausbildung stammen vom Autor: Jürgen Busch
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