Existenzgründung mit einem Kredit: Welche Anforderungen stellen Banken?
Letzte Aktualisierung am: 3. Oktober 2024
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Die Gründung eines Unternehmens ist in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden. Liegt das dafür notwendige Geld nicht zufällig auf dem eigenen Konto, müssen die Geschäftsführer von morgen für die Existenzgründung meist einen Kredit aufnehmen. Welche Optionen es dabei gibt, erklärt dieser Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Existenzgründung mit einem Kredit im Überblick
Um das notwendige Startkapital für die Existenzgründung aufzutreiben, können Sie sich unter anderem um einen Kredit bei Ihrer Hausbank bemühen. Darüber hinaus vergeben Förderbanken staatlich geförderte Darlehen. Eine weitere Option, um die Finanzen aufzubessern, stellen Online-Kredite dar, bei denen mehrere Geldgeber gemeinsam das notwendige Kapital bereitstellen.
Ist kein Eigenkapital vorhanden, kann dies die Beschaffung von Krediten erschweren. Die Banken verlangen dann meist eine andere Form von Sicherheit wie etwa eine Bürgschaft.
Viele Banken lehnen die Kreditvergabe bei einer negativen Bewertung durch die SCHUFA ab. Allerdings gibt es Förderbanken, bei denen die Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei eine untergeordnete Rolle spielt, sodass bei einem überzeugenden Businessplan ggf. dennoch ein Existenzgründerkredit gewährt wird.
Wer gibt mir für die Existenzgründung einen Kredit?
Reichen die eigenen Ersparnisse nicht als Startkapital für die Selbstständigkeit, müssen sich Unternehmer nach Kapitalgebern umsehen. Dieses Unterfangen kann sich aber durchaus schwierig gestalten, denn wer für eine Existenzgründung einen Kredit benötigt, muss zahlreiche Anforderungen erfüllen. Dabei unterscheiden sich die Kriterien für die Vergabe von Darlehen je nach Finanzinstitut. Einige Optionen stellen wir Ihnen nachfolgend kurz vor.
Als klassischer Ansprechpartner bei Geldsorgen gilt häufig die eigene Hausbank. Allerdings stehen Banken innovativen Geschäftsideen meist skeptisch gegenüber, denn für diese liegen keine Erfahrungswerte vor. Gleichzeitig sind Banken in der Regel darauf bedacht, dass eigene finanzielle Risiko zu minieren. Ein Umstand, der vor allem dazu führt, dass für Existenzgründungskredite hohe Anforderungen an Sicherheiten und Bonität gelten.
Leichter zu bekommen sind meist Kredite bei einer sogenannten Förderbank. Diese vergeben staatliche geförderte Darlehen, die über günstige Konditionen verfügen. Allerdings sind diese in der Regel zweckgebunden und lassen sich nur zu bestimmten Zeiten beantragen. So wird ein solcher Kredit häufig nur bei einer Existenzgründung oder in den ersten Jahren nach der Gründung gewährt.
Wer ein zweckgebundenes Darlehen vermeiden möchte oder sich bereits in einer späteren Phase der Selbstständigkeit befindet, kann für die Existenzgründung einen Online-Kredit aufnehmen. Die benötigte Summe wird dabei meist durch mehrere Kreditgeber erreicht, deren Vermittlung über eine Plattform im Internet erfolgt. Diese Form der Finanzierung hat unter anderem auch den Vorteil, dass die Geldgeber gleichzeitig auch potenzielle Kunden sind und die Präsentation der Geschäftsidee im Internet gleichzeitig auch eine Marketing-Maßnahme darstellen kann.
Übrigens! Einen Existenzgründerkredit vergibt das Arbeitsamt nicht, aber unter Umständen können Arbeitslose einen Gründungszuschuss erhalten. Dieser beläuft sich auf das zuletzt erhaltene ALG 1 sowie eine zusätzliche Pauschale in Höhe von 300 Euro für die Sozialversicherung.
Existenzgründung mit einem Kredit: Welche Voraussetzungen müssen Sie erfüllen?
Damit Ihnen ein Geldgeber für die Existenzgründung einen Kredit gewährt, müssen Sie diesen grundsätzlich von Ihrer Geschäftsidee überzeugen. Für Banker sind dabei vor allem konkrete Zahlen und Fakten wichtig, weshalb nicht selten zahlreiche Unterlagen gemeinsam mit dem Kreditantrag einzureichen sind. Dazu gehören unter anderem:
- Businessplan
- Investitionsplan
- Vermögensauskunft
- Einkommenssteuerbescheide
- SCHUFA-Auskunft
Im Businessplan stellen zukünftige Unternehmer ihre Geschäftsidee vor und legen ein Konzept dar, wie sie die gesetzten Ziele umsetzen. Dieses Dossier soll vor allem dazu beitragen mögliche Geldgeber zu überzeugen, fungiert gleichzeitig aber auch als Leitfaden für die Existenzgründung.
Damit die Investoren auch wissen, was Sie mit ihrem Geld vorhaben, wird zudem häufig ein Investitionsplan benötigt. Hierbei handelt es sich um eine Aufstellung über die einmalig anfallenden Kosten bei der Unternehmensgründung. Diese kann zum Beispiel die Gebühren für die Gewerbeanmeldung oder die Kosten für Maschinen sowie Fahrzeuge enthalten.
Eine wichtige Rolle spielen auch die Vermögensverhältnisse des möglichen Kreditnehmers. Daher sind unter anderem Steuerbescheide zu erbringen. Diese Dokumente sollen belegen, dass der Unternehmer grundsätzlich in der Lage ist, die anfallenden Raten des Kredites zu begleichen, und über finanzielle Sicherheiten verfügt. Denn in der Regel wird der für die Existenzgründung notwendige Kredit ohne Eigenkapital, sonstige Sicherheiten oder Bürgen nicht gewährt.
Aus dem gleichen Grund erhält wohl auch kein Existenzgründer einen Kredit ohne eine SCHUFA-Abfrage. Denn die Einschätzung der Wirtschaftsauskunftei soll Auskunft über die Zahlungsmoral des Antragstellers geben. Negative Einträge oder zu viele Zahlungsverpflichtungen wirken sich dabei nachteilig auf die Bonität aus. Ein Umstand, der weitreichende Folgen haben kann, denn damit ein Existenzgründerkredit ohne Eigenkapital dennoch bewilligt wird, muss in der Regel eine einwandfreie Bonität vorhanden sein.
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