Freiberufler werden – Checkliste für einen erfolgreichen Business-Start
Letzte Aktualisierung am: 3. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Sein eigener Herr sein und in einem Berufsfeld arbeiten, das einem Freude bereitet – die Selbstständigkeit ist für viele Menschen ein großer Traum. Freiberufler sind eine besondere Kategorie der Selbstständigen. Wie Sie Freiberufler werden, zeigt unsere Checkliste.
Inhaltsverzeichnis
Freiberufler werden im Überblick
Zu den freien Berufen gehören die Katalogberufe gemäß § 18 Einkommensteuergesetz (EStG), die ähnlichen Berufe sowie selbstständig ausgeübte künstlerische, wissenschaftliche, unterrichtende, erzieherische und schriftstellerische Tätigkeiten. Häufig muss im Rahmen einer Einzelfallprüfung durch das Finanzamt entschieden werden, ob Sie tatsächlich als Freiberufler tätig sein können oder ob Sie ein Gewerbe anmelden müssen.
Planen Sie, einen freien Beruf zu ergreifen, müssen Sie in der Regel eine geeignete Qualifikation dafür nachweisen. Sie müssen sich beim Finanzamt anmelden und – je nach Berufsfeld – bei einer berufsständischen Kammer registrieren. Möchten Sie Freiberufler werden? Unsere Checkliste zeigt Ihnen übersichtlich und klar strukturiert, worauf Sie achten müssen.
Ja, das ist der Fall. Von einer Existenzgründung wird immer dann gesprochen, wenn eine Person ein Unternehmen – beispielsweise ein Einzelunternehmen – gründet.
Was ist eigentlich ein Freiberufler?
Freiberufler sind eine besondere Gruppe der Selbstständigen. Laut § 1 Abs. 2 des Partnerschaftsgesellschaftsgesetzes (PartGG) zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie eigenverantwortlich und fachlich unabhängig Dienstleistungen erbringen. Sie müssen dabei entweder eine besondere berufliche Qualifikation oder schöpferische Begabung aufweisen.
Nicht jeder kann also Freiberufler werden. Die folgende Checkliste zeigt, ob es sich in Ihrem Fall um einen freien Beruf handeln könnte.
- Sie gehören zu den Katalogberufen gemäß § 18 EStG, z. B.:
- Ärzte
- Rechtsanwälte
- Notare
- Steuerberater
- Wirtschaftsprüfer
- vereidigter Buchprüfer
- Ingenieure
- Architekten
- Journalisten
- Dolmetscher
- Übersetzer
- Hebammen
- Sie gehören zu den ähnlichen Berufen:
- Diese müssen mit den Katalogberufen vergleichbar sein.
- Sie gehen selbstständig einer Tätigkeit nach, die wie folgt beschrieben werden kann:
- wissenschaftlich
- künstlerisch
- schriftstellerisch
- erziehend oder unterrichtend
Wer darf dabei freiberuflich tätig sein? Grundsätzlich steht dies jedem offen, sofern er die rechtlichen und qualifikatorischen Anforderungen erfüllt.
Sie möchten Freiberufler werden und unserer Checkliste zufolge könnten Sie dafür die Anforderungen erfüllen? In vielen Fällen wird das zuständige Finanzamt zunächst eine Einzelfallprüfung durchführen, ob für Sie eine Anmeldung als Freiberufler in Frage kommt. Denken Sie daran: Möchten Sie sich selbstständig machen, erfüllen dabei aber nicht die Voraussetzungen für eine Anerkennung als Freiberufler, müssen Sie ein Gewerbe anmelden.
Wichtige Punkte, wenn Sie Freiberufler werden möchten
Sie sollten auf keinen Fall unüberlegt in die freiberufliche Tätigkeit starten. Machen Sie sich schon im Voraus damit vertraut, wie Sie sich korrekt vorbereiten und welche Schritte zu absolvieren sind. So kommen keine unangenehmen Überraschungen auf Sie zu.
Planen Sie, Freiberufler zu werden, hilft unsere Checkliste weiter. Ihr können Sie die wichtigsten Informationen zum richtigen Vorgehen entnehmen.
Gibt es einen Unterschied zwischen einem Freiberufler und einem Freelancer? Letzterer ist ein freier, selbstständig tätiger Mitarbeiter. Er wird nicht als Arbeitnehmer von einem Unternehmen angestellt, sondern arbeitet in dessen Auftrag. Dabei kann ein Freelancer durchaus ein Freiberufler sein – nämlich dann, wenn er in einem freien Beruf arbeitet.
Vor dem Start: Auf die richtige Planung kommt es an
Wie Sie unserer Checkliste für Freiberufler entnehmen können, sollten Sie den Start in die freiberufliche Tätigkeit gut durchdacht angehen. Prüfen Sie zunächst, ob Sie überhaupt alle Voraussetzungen erfüllen, um als Freiberufler anerkannt zu werden. Das haben wir bereits in diesem Abschnitt erklärt.
Möchten Sie Freiberufler werden, rät unsere Checkliste in den nächsten Schritten zur Erstellung eines Business- sowie Finanzplans. Konkretisieren Sie Ihre Geschäftsidee und wie Sie sich von eventuell vorhandenen Konkurrenten abheben können. Überlegen Sie, an welche Zielgruppe Sie sich wenden möchten und wie Sie diese am besten erreichen können.
Besonderes Augenmerk sollte zusätzlich auf der finanziellen Planung liegen. Prüfen Sie, ob zum Start Ihres Unternehmens größere Investitionen nötig sind und wie Sie diese stemmen können. Legen Sie eine Preisstruktur fest und stellen Sie erwartete Einnahmen und Ausgaben einander gegenüber.
So gründen Sie Ihr (Einzel-)Unternehmen
Haben Sie alle Vorbereitungen erledigt, um Freiberufler zu werden? Unsere Checkliste zeigt, wie Sie dann tatsächlich mit Ihrem Business starten können. Dazu ist zunächst einiges an Formalitäten zu erledigen, die aber im Gegensatz zu einer Gewerbeanmeldung weniger umfangreich und zeitaufwendig sind.
In vielen Fällen reicht es, wenn Sie Ihr Unternehmen beim Finanzamt anmelden. Dazu müssen Sie einen entsprechenden Antrag ausfüllen und einreichen. Je nachdem, in welchem Bereich Sie tätig sind, müssen Sie sich zusätzlich bei einer berufsständischen Kammer registrieren – das ist etwa bei Ärzten und Notaren nötig. Unter Umständen müssen Sie sich auch in eine Berufsgenossenschaft eintragen lassen.
Entscheiden Sie sich für eine passende Rechtsform, melden Sie – wenn nötig – Mitarbeiter an, eröffnen Sie ein Geschäftskonto und schließen Sie nötige Versicherungen ab.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Steuern. Sie müssen in der Regel Einkommen- und Umsatzsteuer zahlen, die Gewerbesteuer wird jedoch nicht fällig, wenn Sie Freiberufler werden. In unserer Checkliste finden Sie auch den Tipp, sich einen Steuerberater zu nehmen, der Sie in steuerlichen Angelegenheiten unterstützt.
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