Freiberuflicher Physiotherapeut
Letzte Aktualisierung am: 9. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Physiotherapeuten sind diejenigen, die Menschen behandeln, deren körperliche Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist. Dies kann durch eine altersbedingte Ursache oder aufgrund einer Krankheit oder einer Verletzung vorkommen. Auch Behinderungen können der Grund dafür sein, dass Physiotherapeuten aufgesucht werden müssen.Dabei führen diese in ihrer freiberuflichen Tätigkeit auch vorbeugende Therapiemaßnahmen durch. Sie arbeiten als Freiberufler in einer ambulanten Praxis oder sind in Krankenhäusern, Kliniken oder Facharztpraxen tätig. Im Zuge des Wachstums der Wellnesswirtschaft sind Physiotherapeuten auch immer mehr in Spas und Sportstätten gefragt.
Inhaltsverzeichnis
Die Tätigkeit als Physiotherapeut
Physiotherapeuten sollen den Patienten unterstützen, und zwar bei der Erhaltung, der Erneuerung oder der Verbesserung ihrer Beweglichkeit, wenn diese eingeschränkt ist. So werden Koordinationsmaßnahmen oder Muskelübungen zur Kräftigung angeboten. Zuerst steht allerdings die ärztliche Diagnose. Diese in Kombination mit den eigenen Beobachtungen und der Anamnese führen dazu, dass der Physiotherapeut einen Behandlungsplan aufgestellt.
Im Rahmen des Therapieplans wird der Physiotherapeut Therapieziele festlegen. Außerdem wählt er geeignete Behandlungsmethoden aus. Hier kann zum Beispiel die Lymphdrainage mit einer Massage kombiniert werden. Gegebenenfalls wird mit anderen Physiotherapeuten zusammengearbeitet, um das Therapieziel zu erreichen. Gezielte Übungen in Einzel- und Gruppentherapie werden durch den Physiotherapeuten eingeleitet. Dabei werden auch Hilfsmittel wie Bälle, Ringe oder Stäbe eingesetzt.
Physiotherapeuten können auch spezielle Behandlungen vornehmen wie die Atemtherapie, Massagen, Hydrotherapie oder Elektrotherapie.
Physiotherapeuten übernehmen eine beratende Funktion und wählen geeignete Hilfsmittel für ihre Patienten aus. Außerdem sind sie regelrechte Motivationstrainer, denn sie müssen ihre Patienten zur Eigenaktivität und Ausdauer anregen. Sie lehren ihre Patienten, die Übungen selbstständig durchzuführen.
Der Zugang zum Beruf des Physiotherapeuten
Es kann nicht einfach jeder als Physiotherapeut arbeiten, der dies gern möchte. Der Zugang ist reglementiert. Es wird ein entsprechender Berufsabschluss gefordert, der im Rahmen einer Ausbildung oder eines Hochschulstudiums erworben werden kann. Außerdem muss ein Physiotherapeut eine Berufserlaubnis vorlegen. Die Physiotherapie kann als Bachelorstudiengang studiert werden. Darauf aufbauend gibt es den Masterstudiengang. Das Gesetz über die Berufe in der Physiotherapie, das sogenannte Physiotherapeutengesetz, ist zuständig für die Bearbeitung von Anträgen zur Ausübung der Tätigkeit eines Physiotherapeuten.
Nur zugelassene Leistungserbringer dürfen entsprechend § 124 Sozialgesetzbuch versicherte Leistungen an einen gesetzlich Versicherten sowie an Privatpatienten erbringen. Die Zulassung wird durch die Landesverbände der Krankenkassen und der Ersatzkassen an den Physiotherapeuten erteilt. Außerdem muss der Physiotherapeut regelmäßige berufsrelevante Weiterbildungen nachweisen. Sieht die Tätigkeit einen Umgang mit Minderjährigen vor, so ist es teilweise erforderlich, ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.
Spezialisierungen für den Physiotherapeuten
Physiotherapeuten spezialisieren sich auf bestimmte Behandlungsformen. So gibt es Physiotherapeuten, die sich auf die Rückengymnastik, die Osteopathie oder die Lymphdrainage gegeben haben. Die meisten Physiotherapeuten jedoch werden mehrere dieser Behandlungen anbieten und damit ein breit gefächertes Spektrum ihrer Leistungen. Auch der Fitnessbereich bietet zahlreiche Spezialisierungsmöglichkeiten.
Die Existenzgründung als Physiotherapeut
Bevor die Existenzgründung eines freiberuflichen Physiotherapeuten vonstattengehen kann, muss natürlich zuerst einmal die berufliche Ausbildung abgeschlossen sein. Die entsprechenden Prüfungen wurden abgelegt? Dann muss die Zulassung zur Tätigkeit bei der zuständigen Behörde beantragt werden. Liegt auch diese vor, so ist es möglich, als freiberuflicher Physiotherapeut zu arbeiten. Dafür ist jedoch eine geeignete Praxis zu finden. Hier hat der angehende Physiotherapeut die Wahl, ob er eine eigene Praxis gründet oder im Rahmen der Unternehmensnachfolge eine Praxis als Betriebsübernahme übernimmt.
Letzteres hat den Vorteil, dass auch der bestehende Patientenstamm in vielen Fällen übernommen werden kann. Dies vereinfacht natürlich deutlich den Start. Andernfalls muss ein noch größerer Aufwand im Bereich des Marketings betrieben werden. Freiberufliche Physiotherapeuten müssen sich beim Finanzamt melden. Dieses vergibt eine Steuernummer und veranlasst alles Nötige zur Besteuerung. In der Regel werden die Umsätze im Voraus besteuert, denn die meisten Physiotherapeuten werden ein Einkommen haben, bei dem sich dies lohnt. Für die Existenzgründung können gegebenenfalls Gründungsdarlehen in Anspruch genommen werden. Diese werden unter anderem von der Kreditanstalt für Wiederaufbau als KfW-Darlehen vergeben. Solche Gründungsdarlehen sind besonders zinsgünstig und offerieren eine lange Zinsbindung. Teilweise ist sogar eine tilgungsfreie Zeit möglich, während dieser die ersten Gewinne erwirtschaftet werden können.
Vor dem eigentlichen Stichtag der Existenzgründung sollte der angehende freiberufliche Physiotherapeut dafür sorgen, dass seine zukünftige Praxis im Einzugsgebiet bekannt ist. Doch vorher ist die Standortwahl bei der Existenzgründung gründlich auszuwählen. Hilfreich sind zum Beispiel Flyer bei niedergelassenen Ärzten. Doch auch Anzeigen in regionalen Tageszeitungen können hilfreich sein. Wichtig ist gerade für Existenzgründer, dass sie als Physiotherapeut zwar Marketing betreiben, dieses jedoch in einem angemessenen Rahmen. Nur so kann die anvisierte Zielgruppe auch wirklich erreicht werden.
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