Freier Bildredakteur

Von Jürgen Busch

Letzte Aktualisierung am: 4. Oktober 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Freier Bildredakteur
Freier Bildredakteur

Bildredakteure sind Allround-Genies. Sie verfügen über Kontakte zu Verlagen, Agenturen und Fotografen. Sie beherrschen Fremdsprachen, kennen sich mit Urheber- und Verwertungsrechten aus, wissen um Recherchetaktiken und bringen ausreichend Erfahrung im Beschaffen von Bildern mit. Natürlich müssen sie sich selbst vermarkten können und mit anderen Freiberuflern, wie Journalisten, Grafikern oder Textern, kooperieren können, wenn ein Auftrag das verlangt.

Dienstleistungsangebot/Aufgaben/Tätigkeiten/Kunden

Bildredakteure sind dafür verantwortlich, Beiträge für Fernsehen, Printmedien oder Internet durch ausgewählte Bilder zu unterstützen. Damit sollen Texte nicht nur aufgelockert, sondern auch besser verständlich sein. Der Bildredakteur stimmt sich inhaltlich mit den anderen am Beitrag Beteiligten ab. Dies könnten Journalisten ebenso sein wie der Art-Director. Vor allem der Bereich der Recherche ist bei der Tätigkeit des Bildredakteurs besonders ausgeprägt.

Er sucht nach geeignetem Bildmaterial in Bilddatenbanken, bei Pressestellen und in Archiven. Auch der Bezug der Bilder über eine professionelle Bildagentur ist möglich. Teilweise muss ein Auftrag für die Bilderstellung direkt an eine Fotoagentur oder einen Fotografen vergeben werden. Dabei ist es nötig, dass der Bildredakteur das zu erstellende Bild genau beschreiben kann. Bilder müssen zum Teil digital nachbarbeitet werden, außerdem werden sie in Datenbanken archiviert.

Honorarverhandlungen, die Kontrolle von vorgegebenen Budgets sowie die Klärung von Nutzungsrechten nehmen ebenfalls einen nicht unerheblichen Teil der Arbeit ein.

Kompetenzen des Bildredakteurs

Der Bildredakteur muss kein abgeschlossenes Studium vorweisen können, jedoch berufsspezifische Kenntnisse mitbringen. Dazu gehört unter anderem das Wissen um geeignete Recherchetechniken und um Mittel zur Informationsbeschaffung. Ein gewisses rechtlichen Grundwissen ist unabdingbar, Nutzungs- und Verwertungsrecht, Vertragsrecht sowie Urheberrecht sind dabei die Schlagworte.

Natürlich werden Kenntnisse über die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung verlangt, auch die Bereiche Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit sollten für den Bildredaktion nicht fremd sein. Der häufige Termindruck verlangt eine große Belastbarkeit und Stressresistenz, zudem sollte der Bildredakteur unter Stress richtig und sicher arbeiten können.

Kooperation mit anderen Medienschaffenden

Freiberufler sollten die Kooperation zwischen Freien immer anstreben, denn damit sind nur Vorteile verbunden. So ergeben sich häufig abwechslungsreichere und vor allem zahlenmäßig mehr Aufträge zur Bearbeitung. Der Fotograf unterstützt den Redakteur bei der Anfertigung eines Reiseberichts – er liefert Fotos zu Reisebeschreibungen oder Hotels.

Hinweis: Häufig sind an der Fertigung der einzelnen Medien nicht nur zwei oder drei Freiberufler beteiligt, sondern ein ganzes Team wird zusammengestellt und bastelt gemeinsam am Erfolg.

Fotografie, Bildredaktion und Texterstellung arbeiten zusammen. Bei der Suche nach anderen Freiberuflern, die an einem Projekt mitarbeiten wollen, bietet sich die Nutzung von Jobbörsen und Projektausschreibungen an.  Auch „normale“ Stellenangebote können derartig umformuliert werden, dass sich hier bereits erlesen lässt, dass eine Kooperation und keine Neuanstellung gewünscht wird. Häufig ergeben sich daraus Verbindungen, die auch für andere Projekte einsetzbar sind.

Mitarbeiter einstellen

Der Bildredakteur hat es geschafft:  Die Redaktion läuft sehr gut und die Arbeit ist nur noch zu bewältigen, indem Aufträge abgelehnt werden. Das ist natürlich in Bezug auf den Marketingaspekt eher ungünstig. Es kann daher sinnvoll sein, über die Einstellung von Mitarbeitern nachzudenken. Eventuell reicht es erst einmal, wenn ein Praktikant oder Volontär eingestellt wird.

Dieser übernimmt zwar erst einmal nur Hilfstätigkeiten, wird aber Schritt für Schritt an die Arbeit in der Redaktion herangeführt und kann so, wenn er später fest angestellt wird, hilfreich direkt am Geschehen teilhaben. Zur Überbrückung von Auftragsspitzen kann auch ein externer Bildredakteur beauftragt werden, allerdings muss hier immer damit gerechnet werden, dass dieser aufgrund einer eigenen sehr guten Auftragslage nicht immer verfügbar ist.

Ein Minijobber kann ebenfalls in Frage kommen. Mitarbeiter, die über eine Zeitarbeitsfirma gesucht werden, sind eine weitere Alternative.

Wichtig ist, dass trotz der Einstellung von Mitarbeitern die eigene Freiberuflichkeit erhalten bleibt, was über die vollständige Weisungsbefugnis und Verantwortlichkeit für alle zu bearbeitenden Aufträge möglich ist.

Praktikum vor der Ausbildung

Wer sich für den Beruf des Bildredakteurs interessiert, sollte vorab ein Praktikum erwägen. Informationsdienste, Zeitschriften und Bildagenturen bieten immer wieder freie Stellen für Praktikanten und Volontäre an. Hier kann in das Berufsbild der Bildredakteurin oder des Fotoredakteurs hineingeschnuppert werden. Wer in einem Verlag oder einem anderen Unternehmen erst einmal die Tätigkeiten und Aufgaben kennenlernen möchte, kann sich entscheiden, ob diese Berufsausbildung tatsächlich die richtige ist oder ob nicht doch andere Stellenangebote für Jobs in Frage kommen.


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Über den Autor

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Jürgen Busch

Als Autor und Internetunternehmer verfasste Jürgen Busch zahlreiche Beiträge für dieses Ratgeber-Portal. Im Fokus standen die Themenbereiche Existenzgründung, Marketing, Akquise und Honorare für Freiberufler aus dem Medienbereich. Als glücklicher Opa von fünf Enkelkindern betreibt er heute Ratgeber-Portale für die Zielgruppe „Oma & Opa“. Grossvater.de ist dabei sein Lieblingsprojekt.

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