Freier Illustrator als Beruf

Von Jürgen Busch

Letzte Aktualisierung am: 8. Juli 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Freiberuflicher Illustrator
Freiberuflicher Illustrator

Wer als Illustrator tätig sein will, der muss eine zeichnerische Hochbegabung mitbringen. Er fertigt detailgetreue Zeichnungen und Bilder an und setzt wissenschaftliche oder technische Sachverhalte in seinen Darstellungen um. Illustratoren geben dabei komplexe Zusammenhänge wieder, dies jedoch nicht immer originaltreu, sondern teilweise auch satirisch und ironisch überhöht.

Hinweis: Unterschieden wird zwischen den Illustratoren, die beispielsweise einen Beitrag zur Gestaltung von Büchern leisten und solchen, die mit ihren speziellen Kenntnissen im Bereich der Wissenschaft tätig sind.

Dienstleistungsangebot und Aufgaben

Illustratoren entwerfen grafische Konzepte anhand der Aufgabenstellungen, die ihnen durch den Auftraggeber vorgegeben werden. Freihandskizzen ergänzen sich mit der Verwendung spezieller Software, die die Darstellungen in digitaler Art und Weise ermöglichen. Seltener werden Illustratoren damit beauftragt, für ein Vorhaben eine Kostenkalkulation aufzustellen, möglich ist aber, dass der Auftraggeber dies wünscht.

Der Freiberufler arbeitet in der Regel zwar eigenständig, jedoch in ständiger Absprache mit Verlag oder Agentur, da seine Arbeit sich mit der Arbeit anderer ergänzen muss. So arbeitet der Illustrator in der Regel eng mit dem Texter zusammen. Die Kunden des Illustrators stammen vor allem aus dem Verlagsgewerbe wie Buchverlage, Verlage von Zeitungen und Zeitschriften sowie anderer Printmedien.

Existenzgründung als Illustrator

Der Illustrator, der freiberuflich tätig sein möchte, sollte, wenn er noch nicht über ausreichende Kontakte und damit potentielle Auftraggeber verfügt, den Start in die berufliche Selbstständigkeit erst einmal über eine nebenberufliche Tätigkeit versuchen. Hier können Kontakte und Erfahrungen gesammelt werden, die eine spätere Vollerwerbstätigkeit leichter ermöglichen. Prinzipiell ist die Gründung für den Illustrator lediglich mit der Anmeldung beim Finanzamt verbunden, hier wird eine Steuernummer zugeteilt und es erfolgt die Festlegung, ob der Betreffende als Kleinunternehmer zu behandeln ist oder nicht. In der Regel wird keine Buchführung verpflichtend und zur jährlichen Abrechnung ist die Einnahmen-Überschuss-Rechnung ausreichend. Bei einem zu geringen monatlichen Einkommen wird keine Einkommenssteuer zur Vorauszahlung fällig.

Gut zu wissen: Wer als Illustrator weniger als 400 Euro im Monat verdient und damit nebenberuflich tätig ist, braucht dies nicht einmal beim Finanzamt zu melden, sondern versteuert seine Einkünfte im Rahmen der üblichen Steuererklärung.

Finanzierung zum Start

Die Finanzierung der Freiberuflichkeit kann zum Beispiel über einen Gründungszuschuss erfolgen. KfW oder Agentur für Arbeit bieten verschiedene Programme zur Förderung der beruflichen Selbstständigkeit. Auch ein Bankenkredit kann in Frage kommen. In der Regel werden jedoch für Beginn der Freiberuflichkeit als Illustrator kaum Investitionen nötig sein, auch ein Büro muss meist noch nicht eingerichtet werden. Entsprechende Software für die illustratorische Arbeit sowie eventuell eine Bürosoftware sind in Kombination mit einem leistungsfähigen PC erst einmal ausreichend.

Der freiberufliche Illustrator und seine Tools

Flash, CS 5, Acrobat und Suite? Was für den Laien völlige Fremdwörter sind, ist beherrschender Alltag im Leben eines Illustrators. Er sollte sich mit diesen und anderen Tools auskennen, denn für das Creative Design ist Software für Mac oder PC unverzichtbar. Vorbei die Zeiten, in denen Illustrationen komplett mit der Hand erstellt wurden. Heute werden die Jobs für die Werbung oder für Verlage am Rechner erledigt. Business as usual? Zumindest nicht in Bezugauf die verwendete Technik. Diese wird immer hochleistungsfähiger und es ist unverzichtbar geworden, dass sich ein Illustrator mit sämtlichen Werkzeugen auskennt.

Die Corporate-Identity des freien Illustrators

Freie Illustratoren haben es auf dem Markt oftmals schwer – zu groß die Konkurrenz, zu stark der Preisdruck. Es gilt also, sich als Profi auf dem Markt zu präsentieren, was unter anderem über die korrekte Darstellung der Website des Unternehmens möglich ist. Hier kommt es darauf an, dass Sie die Corporate Identity stets weiterverfolgen, die Sie einmal für sich ausgesucht haben.

Bleiben Sie bei einem einheitlichen Corporate Design, setzen Sie auf unternehmenseigene Farben und Formen. Auch das individuelle Logo sollten Sie entwickeln und im gesamten Außenauftritt benutzen. Wenn Sie Geschäftsbriefe gestalten gehört das Logo ebenso dazu, wie wenn Sie sich für einen Job bewerben. Egal, ob Sie eine Illustration oder einen Comic vermarkten wollen, ob Sie mit Ihrem Unternehmen in eine Agentur einsteigen oder nur an einem besonderen Projekt beteiligt sein wollen – auf Layout, Form und Farbe kommt es immer an.

Das ist übrigens nicht nur in Deutschland so, sondern auch in anderen Ländern wird streng darauf geachtet, wie der Auftritt eines Unternehmens nach außen hin ist. Vermehren Sie Ihre Aufträge, indem Sie auf die Corporate Identity achten, denn viele potenzielle Kunden halten eine Firma, die immer wieder neu und anders gestaltet auftritt, für wenig seriös und vertrauenswürdig. Ergo bekommt diese auch keinen Auftrag. Verbessern Sie also mithilfe der Corporate Identity auch Ihre Auftragslage!

Tipp: Existenzgründer können vielleicht mit gebrauchter Software starten, um Kosten zu sparen.


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Über den Autor

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Jürgen Busch

Als Autor und Internetunternehmer verfasste Jürgen Busch zahlreiche Beiträge für dieses Ratgeber-Portal. Im Fokus standen die Themenbereiche Existenzgründung, Marketing, Akquise und Honorare für Freiberufler aus dem Medienbereich. Als glücklicher Opa von fünf Enkelkindern betreibt er heute Ratgeber-Portale für die Zielgruppe „Oma & Opa“. Grossvater.de ist dabei sein Lieblingsprojekt.

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