Geschäftskonto-Vergleich: Welches Firmenkonto eignet sich für Freiberufler und Selbstständige?
Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
Verschiedene Banken bieten dem Freiberufler und Selbstständigen ein Geschäftskonto an, nur ganz wenige sind dabei komplett kostenlos. Ratsam ist es auf jeden Fall, ein eigenes Geschäftskonto einzurichten, auch wenn die Bank die Vermischung von privaten und geschäftlichen Transaktionen auf dem Girokonto dulden sollte. So lassen sich die einzelnen Buchungen besser auseinander halten und wenn beispielsweise ein Nachweis über eine bestimmte Buchung zu leisten ist, ist dies deutlich einfacher vorzunehmen.
Ein Freiberufler steht angesichts der Vielzahl der angebotenen Geschäftskonten nicht selten erst einmal ratlos dar. Sicherlich hilfen Ihnen die nachfolgenden Informationen, um eine für Sie richtige Entscheidung treffen zu können. Viel Erfolg!
Inhaltsverzeichnis
Unser Testsieger:
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Auf dem deutschen Markt bieten noch andere Banken dem Freiberufler und Selbstständigen ein Geschäftskonto an.
Mit dem nachfolgenden Rechner können Sie einen sehr detaillierten Gebühren- und Kostenvergleich zwischen den Anbietern durchführen.
Persönliche Betreuung und Beratung durch eine Filialbank
Wird die persönliche Betreuung gewünscht oder reicht es auch, bei Fragen zum Telefonhörer zu greifen? So wird schon einmal die erste Unterscheidung zwischen den Filial- und den Onlinebanken möglich.Wer als Freiberufler mitten der Stadt sein Büro hat und folglich auch die Möglichkeit besitzt, jederzeit zu den üblichen Öffnungszeiten die Bank aufzusuchen, kann sicher eine Filialbank nutzen.
Doch für denjenigen, der kaum mit Kundenverkehr rechnet und sein Büro zu Hause auf dem Dorf hat, für den wäre der Besuch der Bank nur mit Umständen verbunden.
Die Onlinebank ist wiederum die bessere Wahl. Möglich ist auch eine Kombination beider, also eine Filialbank, die bei Problemen persönlich aufgesucht werden kann, die aber auch die Onlinekontoführung anbietet.
Kosten für das Geschäftskonto
Auch wenn der Freiberufler die Kosten für das Geschäftskonto als Betriebskosten von der Steuer abgesetzt werden können, so ist es im Sinne der ständigen Verfügbarkeit möglichst höherer Geldsumme sinnvoll, nach einem Geschäftskonto zu suchen, welches keine Kontoführung kostet.
Angebote gibt es viele, wobei der Freiberufler nach einem tatsächlich kostenfreien Girokonto schon sehr genau gesucht werden muss. Einige Anbieter offerieren tatsächlich die Kontoführung und den Erhalt von EC-Karte und/oder Kreditkarte kostenlos, berechnen dafür aber Gebühren für die einzelnen Buchungen.
Grundlegend ist, dass jeder wissen muss, mit wie vielen Buchungen er rechnet.
Tipp: Wer häufige Transaktionen vornimmt, sollte besser die Grundgebühr und dafür die kostenlosen Buchungen beim Geschäftskonto wählen, wer nur selten buchen muss, wird sicherlich mit der niedrigen (oder nicht vorhandenen) Kontoführungsgebühr und den Kosten für die einzelnen Buchungen besser leben können.
Lockangebote als Freiberufler nutzen?
Viele Banken richten ihre speziellen Angebote direkt an Freiberufler oder Gewerbetreibende und versuchen, mit besonderen Lockangeboten neue Kunden zu gewinnen. So werden zum Beispiel 50 Euro als Startguthaben versprochen. Das klingt erst einmal gut, ist aber nur bedingt zu empfehlen.
Beachten Sie: Oft sind diese Konten in Bezug auf die übrigen Bedingungen bestenfalls als durchschnittlich zu bezeichnen und die Kunden werden darüber hinaus meist noch für mindestens ein Jahr, wenn nicht sogar länger, an die Bank gebunden.
Wer mit seinem Geschäftskonto aber immer einen günstigen Anbieter nutzen möchte, sollte sich auf solche langen Vertragsbindungen nicht einlassen.
Onlinebanking für das Geschäftskonto?
Für viele Unternehmer ist es sinnvoll, das Geschäftskonto online führen zu können. Geld muss im Business rasch transferiert werden können.
Dazu kommt, dass immer weniger Freiberufler und Unternehmer im täglichen Leben mit Bargeld zu tun haben – fast alles wird mit Überweisungen geregelt.
Generell ist zu empfehlen, dass ein gutes Konto sowohl das Onlinebanking als auch das übliche Banking in der Filiale ermöglichen sollte.
Wichtig ist aber, dass die Girokonten, die als Geschäftskonten verwendet werden, möglichst keine oder nur geringe Kontoführungsgebühren erheben, selbst wenn diese als Betriebsausgaben steuerlich geltend gemacht werden können.
Eine Checkliste für das Geschäftskonto
Wirklich kostenlos sind nur wenige Geschäftskonten. Wenn die Kontoführung nichts kostet, dann sind die einzelnen Buchungen mit Gebühren belegt oder die Kreditkarte kostet pro Jahr recht viel.
Möglich ist auch, dass die Kreditzinsen sehr hoch sind – irgendwie muss sich die Bank schließlich finanzieren.
Doch wer keinen Kredit braucht oder diesen bei einer anderen Bank aufnehmen möchte, kann mit dem Angebot einer solchen Bank durchaus gut beraten sein.
Doch was spielt neben den Kontoführungsgebühren bei der Auswahl des Geschäftskontos noch eine Rolle?
Unternehmensform | Selbstständige und Freiberufler als Einzelunternehmer haben die große Auswahl bei den verschiedenen Geschäftskonten. Gesellschaften steht nur eine kleine Anzahl an möglichen Konten offen. |
Kosten | Bei wenigen Buchungen im Monat sollte der Grundpreis gering sein, die Transaktionen können mit Gebühren behaftet sein. Bei vielen Buchungen sollten die einzelnen Transaktionen möglichst günstig sein, der Grundpreis darf dafür höher liegen. Idealerweise ist das Konto völlig kostenfrei zu führen. |
Filialen | Wer die persönliche Betreuung wünscht, sollte auf eine Bank setzen, die eine Filiale vor Ort bietet. Das gilt auch bei regelmäßigen Ein- und Auszahlungen von Bargeld. Wer jedoch sein Geschäftskonto gänzlich online führt, kann eine Direktbank wählen und spart damit Geld. |
Geldautomaten | Soll vom Geschäftskonto Geld in bar abgehoben werden, ist das Vorhandensein von Geldautomaten wichtig. Idealerweise kann das Geld auch von anderen Automaten ohne Aufpreis abgehoben werden. |
Weitere Kontenmodelle | Wenn später ein weiteres Konto eröffnet werden soll, ist es sinnvoll, gleich auf eine Bank zu setzen, die über verschiedene Kontomodelle verfügt. |
Internationalität | Wer als Freiberufler oder Selbstständiger im Ausland tätig ist, sollte eine Bank wählen, bei der Auslandsüberweisungen nicht zu teuer sind und die eventuelle spezielle Leistungen anbietet. (lesen Sie auch hierzu unseren Beitrag: Währungskonto) |
Sicherheit | Die Sicherheit der Bankgeschäfte spielt auch bei Geschäftskonten eine wichtige Rolle. Daher sollten Sie bei der Wahl des Geschäftskontos auf die Einlagensicherung und auf die Art des Onlinebankings (TAN, mTAN, HBCI) achten. |
Kontokorrentkredit bei einem Geschäftskonto
Der Kontokorrentkredit ist das Gegenstück zum Dispo bei Privatkonten. Für die Gewährung des Kontokorrentkredits gibt es keine allgemeingültige Verfahrensweise.
Es ist abhängig vom Kunden selbst, von seinem Einkommen, von der Dauer der Geschäftsbeziehung zur Bank und von einigen Punkten, die sich nicht wirklich nachvollziehen lassen und von der Bank natürlich auch nicht konkret benannt werden.
So bekommen teilweise Freiberufler oder Selbstständige den Überziehungskredit gewährt, obwohl sie kaum einen reellen Gewinn erwirtschaften und ihr Geschäftskonto lediglich in jedem Monat nur ausgleichen. Andere wiederum erwirtschaften pro Jahr mehrere Tausend Euro Gewinn und bekommen dennoch keinen Kontokorrentkredit.
Bei der Beantragung des Überziehungskredits wird meist die Einnahmen-Überschuss-Rechnung verlangt, auch der aktuelle Steuerbescheid kann nötig sein.
Bei einer langjährigen Geschäftsbeziehung schaut der Bankberater einfach nach der Entwicklung des Kontos und ob dieses monatlich gedeckt ist. Der regelmäßige Geldeingang ist auf jeden Fall Voraussetzung für die Gewährung des Kontokorrentkredits.
Doch Vorsicht: Die Gebühren sind oftmals sehr hoch und liegen deutlich über den Zinsen für einen normalen Kleinkredit.
Bankcard und Kreditkarte zum Geschäftskonto
Die meisten Geschäftskonten werden gemeinsam mit einer Kreditkarte angeboten. Dabei gibt es diese Kreditkarte entweder gänzlich kostenlos, was in vielen Fällen so gehandhabt wird, wenn die Kontoführung mit einer Gebühr behaftet ist.
Ist diese aber kostenlos, kann es durchaus sein, dass die Kreditkarte Geld kostet.
Für 20 Euro pro Jahr bekommt der Freiberufler oder Selbstständige die Kreditkarte und kann diese im Zahlungsverkehr einsetzen. Sinnvoll ist es hier, darauf zu achten, dass es sich um eine Visa- oder Mastercard handelt, damit es keine Probleme bei Transaktionen gibt.
Die normale Maestro-Card, die ebenfalls im Zahlungsverkehr eingesetzt werden kann, kostet bei den meisten Banken ebenfalls extra. Ob eine geschäftliche Kreditkarte nötig ist oder nicht, muss im Einzelfall entschieden werden.
Bedenken Sie: Nicht immer wird die Kreditkarte wirklich gebraucht – wer aber häufiger auf Geschäftsreise ist, sollte besser auf die Karte setzen.
Geschäftskonto ohne Schufa-Auskunft – geht das?
Bei einem negativen Schufa-Eintrag oder der Existenzgründung kann es Probleme mit der Einrichtung eines Geschäftskontos geben. So ist es möglich, dass die Bank die Kontoeinrichtung gänzlich verweigert. Allerdings sollten Sie sich davon nicht entmutigen lassen.
Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, das Geschäftskonto allein auf Guthabenbasis zu führen. Es ist dann nicht möglich, einen Kontokorrentkredit eingerichtet zu bekommen, Buchungen werden nur vorgenommen, solange das Konto gedeckt ist.
Richtet die Bank ein solches Geschäftskonto nicht ein, so besteht noch die Chance auf Eröffnung eines Unterkontos zum bestehenden Privatkonto.
Da es keine gesetzliche Vorgabe darüber gibt, dass ein Geschäftskonto für Freiberufler und Selbstständige eingerichtet werden muss, kann auch ein Privatkonto genutzt werden. Ebenfalls ist die Einrichtung eines weiteren Privatkontos möglich.
Sollte die Hausbank diesem Vorhaben nicht zustimmen und findet sich auch keine weitere Bank, die bei einer negativen Schufa ein Konto eröffnet, sollten die geschäftlichen Transaktionen erst einmal über das bestehende private Girokonto gezogen werden.
Die Neueröffnung eines weiteren Kontos ist dann später noch möglich, allerdings müssen Sie dann daran denken, dass Ihr Geschäftskontakte über die Kontoänderung rechtzeitig informiert werden, um Fehlbuchungen zu vermeiden.
Was bietet die Geschäftsbank zusätzlich an Leistungen?
Viele Menschen möchten einer Bank treu bleiben. Dann ist es sinnvoll, wenn Sie bereits vor der Eröffnung des Geschäftskontos danach schauen, was die Bank insgesamt bietet.
Es ist auf jeden Fall hilfreich, wenn Anlagemöglichkeiten im gewissen Rahmen bestehen. Ein Tagesgeldkonto ist wichtig, hier können Gelder gewinnbringend angelegt werden und sind dennoch täglich verfügbar.
Als dauerhafte Geldanlage, die eine hohe Rendite abwirft, sind Tagesgeldkonten freilich nicht geeignet. Die Geschäftsbank bietet idealerweise auch Kredite zu guten Konditionen an und lässt die Konten per App verwalten. Wer ständig unterwegs ist, wird den mobilen Service bald zu schätzen wissen.
Eventuell benötigen Sie ein Schließfach? Dann achten Sie darauf, dass Ihre Bank auch ein solches anbietet. Es ist nicht besonders sinnvoll, einzelne Leistungen auf verschiedene Banken zu verteilen, schon allein aus Gründen der Vereinfachung der Bankgeschäfte.
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