Home-Office: Diese Gesundheits- und Sicherheitsaspekte sollten Sie bei der Einrichtung beachten
Letzte Aktualisierung am: 26. Januar 2022
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Wer von Zuhause aus arbeitet, genießt eine Reihe ganz wesentlicher Vorteile. Die freie Zeiteinteilung ermöglicht ein effizientes Arbeiten, der Alltag lässt sich besser strukturieren und Stressfaktoren, die es in Großraumbüros zu genüge gibt, sind gänzlich verschwunden oder zumindest durch andere Aspekte ersetzt. Doch einfach so loszulegen empfiehlt sich nicht, denn für die Arbeit in „gewohnter Umgebung“ braucht es eine klare Struktur und möglicherweise auch so etwas wie „Rahmenarbeitszeiten“, um Privates und Geschäftliches auch wirklich zu trennen.
Wir geben Ihnen im Folgenden einige Ratschläge zur Ergonomie im Büro, Tipps für einen effektiven Blendschutz mit passenden Rollos und weisen auf wichtige Sicherheitsaspekte im Home-Office hin.
Zur Position, Sitzhöhe und richtigen Ergonomie des Schreibtisches
Der Schreibtisch ist Dreh- und Angelpunkt eines jeden Arbeitszimmers, deshalb sollte man hier keinerlei Kompromisse eingehen. Das fängt mit der richtigen Position des Schreibtisches an, dazu ein paar Anregungen:
- Nicht mit dem Rücken zum Fenster sitzen, das belastet die Augen deutlich, verursacht Kopfschmerzen und macht Ihre Arbeit am Schreibtisch insgesamt ineffizient.
- Den Schreibtisch am besten rechtwinklig zum Fenster anordnen, um das Tageslicht optimal nutzen zu können. Wer viel Sonne über den Tag abbekommt, wirkt damit depressiven Verstimmungen vor, kurbelt die Vitamin-D- und Serotoninproduktion des Körpers an und steigert auf ganz natürliche Weise das Wohlbefinden. Die beste Grundlage also, um motiviert zu arbeiten.
- Ideal ist zudem, wenn vom Schreibtisch aus der gesamte Raum überblickt werden kann, also in keinem Fall mit dem Rücken zur Tür sitzen.
Bezüglich der Sitzhöhe ist entscheidend, dass Sie den Bürostuhl je nach Anforderung verstellen können. Wer mit der Tastatur arbeitet, sollte in der idealen Sitzposition die Ober- und Unterarme im rechten Winkel zueinander haben. Dasselbe gilt für das Verhältnis Ober- zu Unterschenkel. Wählen Sie einen Bürostuhl, der sich ergonomisch anpassen lässt, in welchem der Rücken unmittelbar an der Rückenlehne anliegt und der ein aufrechtes Sitzen ermöglicht.
Ein Tipp:
Gerade im Winter übertreiben es viele mit dem Heizen. Eine zu hohe Zimmertemperatur ist absolut kontraproduktiv. Idealerweise liegt die Luftfeuchtigkeit bei 40 bis 60 Prozent, die Raumtemperatur um die 20 Grad Celsius. Regelmäßiges Lüften, die Dekoration mit grünen Zimmerpflanzen sowie ein leicht integrierbarer Luftbefeuchter sind Ansätze, um auch beim Umgang mit vielerlei elektrischem Gerät das passende Maß zu halten.
Blendschutz, Rollos und Co. im Home-Office
Um einen effektiven Blendschutz fürs Arbeitszimmer umsetzen zu können, müssen Sie sich Gedanken machen bzgl. der Lage des Schreibtisches, der Ausrichtung des Bildschirms sowie möglicher Wandflächen, die beleuchtet sind. Nur so können Sie Reflexionen sowie Spiegelungen vermeiden und müssen im Sommer nicht ständig die Position wechseln.
Suchen Sie sich daher das passende Rollo oder Faltstore aus und setzen Sie dabei je nach räumlichen Gegebenheiten auf blickdichte oder besser noch vollständig abdunkelnde Stoffe. Büro-Rollos für Bildschirmarbeitsplätze, also klassischerweise auch für das Home-Office geeignet, sind relativ günstig, lassen sich gut dekorativ und stilistisch in den Raum einfügen und ohne besondere Vorkehrungen installieren – anders als Rollladen, die mit sehr großem Aufwand installiert werden müssen.
Bei der Fensterausstattung können Sie unter anderem aber auch auf verspannte Plissees setzen, die anstelle von Rollos installiert werden. Das hat vor allem den Vorteil, dass Sie das Arbeitszimmer ideal vor starker direkter Sonneneinstrahlung abschirmen können, gleichzeitig aber einen Blick nach außen haben, da sich dieser Sonnenschutz sehr flexibel am Fenster platzieren lässt. Rollos mit Metallbeschichtung aus Aluminium wiederum verhindern als guter Sichtschutz nicht nur unliebsame Blicke auf sensible Daten oder Dokumente, sondern leisten an brütenden Sommertagen überdies auch Hitzeschutz.
Sicherheitsaspekte beim häuslichen Arbeitszimmer
Im letzten Abschnitt sind wir darauf kurz zu sprechen gekommen: Die Sicherheit in einem häuslichen Arbeitszimmer. Bei der Einwahl in das Firmennetzwerk, möglicherweise von ebenso privat genutzten Laptops oder Tablets, sollten Sie wachsam bleiben. Der Arbeitgeber stellt meist klare Bedingungen und Voraussetzungen, denn das Sicherheitsrisiko ist beim Arbeiten von Zuhause mitunter erhöht – schlichtweg dadurch, weil wir in gewohnter Umgebung zu einem etwas nachlässigeren Handeln neigen und zugleich die Kontrolle eines tatsächlichen Büros fehlt. Aber auch Freiberufler und Selbständige sollten sich Gedanken über ihr Surfverhalten und die Kommunikation mit Kunden machen.
Machen Sie sich klar, welche Dokumente, Zugangswege und Programme wirklich relevant sind und ob sensible Daten gesondert geschützt werden müssen. Damit vermeiden Sie rechtliche Auseinandersetzungen oder gar Abmahnungen, denn Arbeitgeber und Kunden bringen Ihnen einen gewissen Vertrauensvorschuss entgegen, mit dem Ihre Heimarbeit ermöglicht wird. Ein IT-Sicherheits- oder Datenschutzbeauftragter kann notfalls Vorgaben machen, alternativ informieren auch die Berufsgenossenschaften.
Neben diesen Sicherheitsaspekten, die vor allem den Austausch von Daten betreffen, ist auch Ihre eigene Sicherheit am Arbeitsplatz zu beachten. Auch wenn sich Ihre Arbeitsstätte in der eigenen Wohnung befindet, sollten Sie die gesetzlichen Vorgaben zum Arbeitsschutz kennen und idealerweise auch umsetzen. Die Sicherheit und der Gesundheitsschutz von Beschäftigten wird in der Arbeitsstättenverordnung geregelt, die mehrere EU-Richtlinien ins deutsche Arbeitsschutzrecht umsetzt.
Abschließende Bemerkungen
Das häusliche Arbeitszimmer erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, Arbeitselan und Motivation. Nur dann, wenn bestimmte Voraussetzungen (wie etwa ergonomischer Schreibtisch, Sicht- und Blendschutz, produktive Atmosphäre, Sicherheit etc.) stimmen, steigen auch die produktiven Stunden in Ihren eigenen vier Wänden. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Selbst, wenn jemand von Zuhause aus effektiv ein wenig länger arbeitet, so werden doch mitunter unzählige Stunden der An- und Abfahrtswege vermieden, die zugleich auch ein Unsicherheitsfaktor darstellen können bzgl. der restlichen Tages- und Freizeitplanung. Man denke nur an unvorhersehbare Staus, Unfälle, Zugausfälle, Unwetter…
Für Arbeitnehmer im Home-Office gilt zudem: Die gesteigerte Produktivität wäre im Umkehrschluss auch ein weiteres Argument bei der anstehenden Gehaltsverhandlung und kann so die nächste Beförderung begünstigen. Aus der Sicht des Arbeitgebers gibt es ebenso unschlagbare Argumente für die Verlagerung des Arbeitsplatzes, denn Studien deuten darauf hin, dass die Arbeit zuhause zufriedener, glücklicher und effektiver macht. Nicht zuletzt werden anteilig Kosten für (ggfs. nur zeitweise) genutzte Büroflächen und andere Ressourcen eingespart.
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