Honorarkalkulation
Letzte Aktualisierung am: 13. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Eine Feststellung lässt sich vorweg nehmen: Es ist davon auszugehen, dass die meisten Freiberufler ihre Arbeit für viel zu wenig Geld anbieten. Nicht selten ist es nämlich so, dass der Kunde sofort auf die Honorarforderung eingeht und nicht einmal darüber verhandeln möchte – ein deutliches Zeichen für eine zu geringe Forderung.
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Doch wie findet man nun das richtige Honorar?
Dazu müssen einige Fragen beantwortet werden. Zuerst einmal muss herausgefunden werden, was ein Angestellter in gleicher Position und mit gleichem Dienstalter verdient. Dann müssen die betrieblichen Ausgaben berücksichtigt werden, denn diese müssen schließlich von den Einnahmen beglichen werden. Die Summe der Betriebsausgaben wird auf die Summe des angenommenen Gehaltes der Vergleichsperson aufgerechnet.
Nun muss noch die Frage beantwortet werden, wie viel der bezahlten Arbeit denn in einem Jahr überhaupt zu schaffen ist, damit sämtliche Ausgaben gedeckt sind und am Ende noch etwas übrig bleibt. Das sollte es nämlich, denn wer die Einnahmen nur in der Höhe verzeichnen kann, dass seine eigenen Kosten gedeckt sind, kommt auf keinen grünen Zweig.
Und ein Gewinn muss schließlich drin sein. Das bedeutet also, das Honorar muss mindestens die eigenen betrieblichen Ausgaben decken, darüber hinaus die Kosten für die verschiedenen Versicherungen und einen Gewinn abfallen lassen. Dieser Gewinn ist es am Ende nämlich, der den Freiberufler auch noch leben lässt.
Denn was nutzen die Einnahmen, wenn davon nur die Ausgaben gedeckt werden können und der Freiberufler kein Geld mehr zum Leben übrig hat?
Bei der Honorarkalkulation sollten die Tage zu Grunde gelegt werden, an denen gearbeitet werden kann oder soll. Man geht davon aus, dass die reinen Wochentage, die auch für Angestellte als Werktage gelten, zur Bearbeitung der Aufträge zur Verfügung stehen. Die Arbeit an Sonn- und Feiertagen sowie an Wochenenden wird zwar sicherlich hin und wieder nötig werden, von Vornherein davon ausgehen sollte der Freiberufler allerdings nicht.
Allerdings kann sich das Problem auftun, dass die kalkulierten Honorare nicht von jedem Auftraggeber akzeptiert werden und es dann doch zu Honorarverhandlungen kommt. Dabei zieht der Freiberufler häufig den Kürzeren, denn es ist doch so, dass ein Kunde eher auf einen günstigeren Anbieter ausweicht, vor allem, wenn die Arbeit des Freiberuflers noch nicht bekannt ist. Dennoch sollte sich der Freiberufler nicht preislich unter Druck setzen lassen, denn das wäre der erste Schritt in Richtung Lohndumping.
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