Lebensversicherung für Freiberufler: Essentieller Baustein im Vorsorgebaukasten?
Letzte Aktualisierung am: 16. August 2024
Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten
Der richtige Versicherungsschutz ist gerade für Freiberufler und andere Selbstständige von größter Bedeutung. Dabei müssen nicht nur betriebliche Risiken abgesichert werden, auch der private Bereich sollte nicht vernachlässigt werden. Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang eine Lebensversicherung?
Inhaltsverzeichnis
Lebensversicherung für Freiberufler im Überblick
Je nach Art der Lebensversicherung sorgen Sie für verschiedene Situationen vor. Eine Risikolebensversicherung zahlt eine festgelegte Summe an eine bestimmte Person aus, wenn Sie versterben. Das sichert die Hinterbliebenen finanziell ab. Fondsgebundene und Kapitallebensversicherungen kombinieren demgegenüber die Hinterbliebenenabsicherung mit einer Altersvorsorge. Mehr dazu können Sie hier nachlesen.
Eine Risikolebensversicherung wird nur im Todesfall ausgezahlt. Eine vorzeitige Kündigung ist nicht möglich. Bei der Kapitallebensversicherung erfolgt die Auszahlung, wenn der Vertrag abgelaufen ist bzw. wenn der Versicherungsnehmer verstirbt. Eine vorzeitige Auszahlung ist möglich, wenn Sie die Versicherung kündigen. Dann erhalten Sie den sogenannten Rückkaufswert.
Inwiefern eine Lebensversicherung sinnvoll ist, hängt von Ihren Lebensumständen ab. Eine Risikolebensversicherung kann empfehlenswert sein, wenn Sie Ihren Ehepartner für den Fall Ihres Todes absichern wollen, etwa wenn Sie einen Immobilienkredit aufgenommen haben und der Hinterbliebene durch die Versicherung weiterhin dazu fähig ist, die Raten zu zahlen, auch wenn ein Einkommen wegfällt. Von einer Kapitallebensversicherung wird dagegen häufig abgeraten, da die Zinsen aktuell eher gering sind und die Inflation diese auffrisst. Weitere Informationen haben wir in diesem Abschnitt für Sie zusammengefasst.
Was ist eine Lebensversicherung? Verschiedene Arten & Zweck
Es gibt verschiedene Arten der Lebensversicherung. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Form der Absicherung. Zum einen gibt es die sogenannte Risikolebensversicherung, welche allein für die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen des Versicherungsnehmers sorgt.
Zum anderen können Sie eine klassische bzw. gemischte Lebensversicherung abschließen. Diese setzt sich aus Altersvorsorge und Hinterbliebenenschutz zusammen. Zu ihr gehören die Kaptallebensversicherung sowie die fondsgebundene Lebensversicherung.
Im Folgenden geben wir Ihnen zu den verschiedenen Arten der Lebensversicherung wichtige Informationen und erklären, worauf Sie beim Abschluss achten sollten.
Risikolebensversicherung: Absicherung für den Todesfall
Die Risikolebensversicherung ist einzig und allein für den Schutz von Hinterbliebenen vorgesehen. Der Versicherungsnehmer zahlt über einen vereinbarten Zeitraum regelmäßig die Lebensversicherungsprämie.
Verstirbt er während der Vertragslaufzeit, erhält die im Vertrag festgelegte Person, z. B. der Ehepartner, die Versicherungssumme. Auch diese wurde bei Vertragsabschluss vereinbart.
Wenn Sie diese Form der Lebensversicherung abschließen möchten, sollten Sie vor allem auf die Laufzeit sowie die Versicherungssumme achten. Letztere sollte so hoch sein, dass die Hinterbliebenen damit ausreichend lange nötige Ausgaben stemmen können – etwa, um einen bestehenden Immobilienkredit abzuzahlen.
Die Laufzeit sollte demgegenüber nicht zu kurz sein. Beachten Sie: Bei einem Todesfall nach Ablauf des Vertrages erfolgt keine Auszahlung mehr aus der Versicherung. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Sie haben eine Risikolebensversicherung mit Laufzeit bis zu Ihrem 67. Lebensjahr abgeschlossen. Sterben Sie mit 66 Jahren, wird die Versicherungssumme ausgezahlt. Bei einem Todesfall nach dem 67. Lebensjahr gehen die Hinterbliebenen jedoch leer aus.
Beachten Sie: Möchten Sie eine Risikolebensversicherung abschließen, dann wird zuvor eine Gesundheitsprüfung durchgeführt. Sind Sie schwer vorerkrankt oder üben ein gefährliches Hobby aus, kann es sein, dass Ihr Antrag abgelehnt wird oder Sie höhere Beiträge zahlen müssen. Eine solche Lebensversicherung erhalten Sie ohne Gesundheitsprüfung nicht. Machen Sie falsche Angaben, kann die Zahlung der Versicherungssumme verweigert werden.
Kapitallebensversicherung: Hinterbliebenenschutz und Altersvorsorge in einem
Die Kapitallebensversicherung ist eine Kombination aus Hinterbliebenenschutz und Altersvorsorge. Dabei wird ein Teil der Versicherungsprämie angespart. Auf diesen erhalten Sie wiederum Zinsen. Versterben Sie während der Laufzeit, erhalten die Hinterbliebenen eine festgelegte Summe.
Leben Sie demgegenüber noch, wenn der Vertrag ausläuft, erhalten Sie diesen Betrag und können damit beispielsweise Ihre Rente aufstocken. Von Bedeutung sind hierbei zwei Punkte. Zum einen erhalten Sie eine Garantieverzinsung für die Lebensversicherung. Das sind die Zinsen, die Sie mindestens auf den angesparten Teil der Prämie erhalten.
Zum anderen können Sie zusätzlich eine Überschussbeteiligung für die Lebensversicherung erhalten. Ist der Versicherer finanziell erfolgreich und erwirtschaftet Überschüsse, muss er diese an die Kunden weitergeben. Das steigert das Sparguthaben bzw. die Auszahlung.
Ist eine Lebensversicherung pfändbar? Ja, bei Kapitallebensversicherungen ist dies der Fall. Besteht die Möglichkeit einer vorzeitigen Kündigung, erhält der Gläubiger den Rückkaufswert der Versicherung. Ist ein vorzeitiger Ausstieg ausgeschlossen, geht das Geld erst an den Gläubiger, wenn der Versicherungsfall eintritt. Eine Pfändung ist außerdem nur dann möglich, wenn der Schuldner selbst der Bezugsberechtigte ist.
Fondsgebundene Lebensversicherung: Geld ansparen durch Investmentfonds
Die fondsgebundene Lebensversicherung gleicht im Prinzip der Kapitallebensversicherung. Sie dient ebenfalls sowohl der Altersvorsorge als auch der Absicherung von Hinterbliebenen. Hier erfolgt jedoch kein Ansparen mit Zinsen. Vielmehr werden die Beiträge in Investmentfonds investiert.
Verbraucher sollten sich dabei über folgenden Punkt bewusst sein: Bei dieser Form der Lebensversicherung gibt es keine garantierte Auszahlungssumme. Entscheidend ist vielmehr, welche Erträge aus dem Fonds hervorgegangen sind.
Das bedeutet: War die Lage am Markt gut, ist mit Gewinnen zu rechnen. Bricht er jedoch ein, kann es sogar sein, dass Sie weniger Geld herausbekommen, als Sie eingezahlt haben.
Fazit: Für wen lohnt sich eine Lebensversicherung?
Für wen ist eine Lebensversicherung sinnvoll? Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten. Ob Sie überhaupt eine solche Versicherung abschließen sollten und wenn ja, welche, hängt ganz stark von Ihren persönlichen Lebensumständen ab.
Eine Risikolebensversicherung kann unter anderem dann sinnvoll sein, wenn Ihr Partner oder Ihre Kinder durch Ihren Tod wahrscheinlich in eine finanzielle Notlage geraten würden – etwa, weil sie über kein oder nur ein geringes Einkommen verfügen und keine anderen verwertbaren Vermögenswerte vorliegen.
Von Kapitallebensversicherungen raten viele Experten hingegen grundsätzlich ab. Die Garantieverzinsung dieser Lebensversicherung ist aktuell sehr gering. Die Inflation frisst dabei die niedrigen Zinserträge auf. Ratsamer ist demgegenüber eine andere Form der privaten Altersvorsorge in Verbindung mit einer günstigeren Risikolebensversicherung.
Beachten Sie außerdem: Schließen Sie eine Kapitallebensversicherung ab, hat diese in der Regel eine lange Laufzeit. In einem solchen ausgedehnten Zeitraum kann viel passieren. Sind Sie beispielsweise nach dem Verlust des Arbeitsplatzes nicht mehr in der Lage, die Lebensversicherungsprämie zu zahlen, bleibt Ihnen nur der Verkauf oder die Kündigung der Police. Das geht stets mit Einbußen einher.
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