Ist Offline-Marketing von gestern? Fünf Offline-Maßnahmen für Freiberufler
Letzte Aktualisierung am: 26. Januar 2022
Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Der Eindruck mag täuschen, doch längst nicht alles an Werbebudget Verfügbare wird in Online-Werbung gesteckt. Sicherlich, das ist ein kontinuierlich wachsendes Segment, doch die analoge Welt existiert daneben weiter – und bietet Gelegenheit zur passgenauen Zielgruppenansprache. Die Wahrheit ist doch eher die, dass Online- sowie Offline-Werbung gemeinsam ein zielgerichtetes Marketing ausmachen. Dass die Online-Welt mit der Offline-Welt zunehmend verschmilzt, zeigt auch die großangelegte Studie Digital Innovation, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut YouGov. Das Problem, was viele Freiberufler und Selbständige in diesem Bereich haben, ist eher die Frage:
Welche Maßnahmen im Offline-Marketing sind für mich als Freiberufler sinnvoll, effektiv sowie nützlich, und welche nicht?
Wir präsentieren Ihnen in den folgenden Absätzen fünf ausgewählte Offline-Maßnahmen, mit denen Freiberufler zielgenau zu Werke gehen können.
Tipp 1: Autowerbung
Als Freiberufler präsentieren Sie sich und Ihre Tätigkeit gewissermaßen jederzeit. Ihr Produkt sind Sie, Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, Ihre Ideen und Ihre Kreativität. Eine besonders effektive Art und Weise, um auf sich aufmerksam zu machen, ist die Werbung mit dem eigenen Auto. Hier gilt der Grundsatz: In der Kürze liegt die Würze.
Vermeiden Sie es, komplexe Werbebotschaften, kryptische Informationen oder Derartiges zu vertreiben, sondern fokussieren Sie sich auf das Wesentliche. Name, Tätigkeit, Kontaktmöglichkeiten – am besten eine einprägsame Domain oder E-Mail-Adresse, etwas, das man im Vorbeigehen oder Vorbeifahren aufschnappen kann. Voraussetzung dafür, dass Autowerbung wirkt, ist natürlich ein gepflegtes Fahrzeug. Ihr Firmenfahrzeug kann natürlich ein Kleinwagen sein, ein Smart reicht völlig aus. Es muss sich nicht um eine teure Limousine handeln. Nur ein altes, rostiges oder gar defektes Fahrzeug würde den Werbeeffekt wieder umkehren. Ihr Auto ist die Präsentationsfläche, mit dieser muss alles zu 100 Prozent stimmen. Wie Sie Fahrzeugwerbung richtig gestalten, hat die Deutsche HandwerksZeitung zusammengefasst.
Tipp 2: Visitenkarten
Visitenkarten sind die bleibende Erinnerung, die jemand von Ihnen haben wird, wenn Sie nach einem mehr oder minder kurzen Gespräch dazu kommen, Ihre Kontaktdaten weiterzugeben. Orientieren Sie sich dabei an der klassischen Corporate Identity Ihrer Branche, bleiben Sie bei einer Schriftart und treiben Sie es im wahrsten Sinne des Wortes „nicht zu bunt“. Wählen Sie eine Papierqualität, die weder zu dünn, noch zu dick ist – bei den gängigen Online-Druckereien sind das meist die Qualitätsstufen „Komfort“ oder „Premium“.
Ein besonderes Highlight wäre eine integrierte Haptik, also leicht hervorgehobene, mit den Fingern wahrnehmbare Buchstaben oder Symbole. Diese aktivieren im Gehirn gewisse Rezeptoren, die eine bessere Rückkopplung mit Ihrem Gesicht, dem Gespräch oder der Tätigkeit an sich ermöglichen. Ein kleiner, aber feiner psychologischer Trick, der sein Geld definitiv wert ist.
Tipp 3: Folien, Plakate und Taschen
Bestimmte Arten von Folien kommen bereits bei Tipp Nr. 1 (Autowerbung, s.o.) zur Anwendung. Sie lassen sich wahlweise in Eingangsbereichen, Fenstern, Türen oder Durchgängen einbringen. Folien und Plakate können ganz gezielt bestimmte Gruppen ansprechen, Informationen liefern oder durch knackige Sprüche oder Grafiken die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Interessant sind vor allem One-Way-Vision-Folien, die Sie vielleicht schon aus dem öffentlichen Nahverkehr kennen. Damit lassen sich Flächen bekleben, die von einer Seite weiterhin sichtbar bzw. teiltransparent bleiben. Man nennt sie auch Monomerfolien.
Plakate hingegen geben Ihnen die Möglichkeit, auf kreative Art und Weise offline zu werben. Werbung, die eher als Kunst angenommen wird, hat eine deutlich höhere Erfolgsquote aufzuweisen. Denn solche Plakate stechen aus der Masse grauer, eintöniger oder rein auf Informationen abzielender Werbemittel heraus, sie forcieren die Aufmerksamkeit des Betrachters für längere Zeit und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit, dass Marke, Logo oder Slogan sich als Erinnerung einprägen.
Übrigens, wenn Sie den richtigen Platz für Ihr Plakat noch nicht gefunden haben, dann produzieren Sie ihn einfach selbst: Taschen sind ideale Werbeträger, sozusagen mobile Plakate. Sie können alle oben genannten Punkte (Kunst, Aufmerksamkeit, Präsentation des eigenen Logos) auf schönen Taschen durch die Fußgängerzonen ziehen lassen, ohne dabei aggressiv zu werben. Um aus der Masse der Tragetaschen abzuheben, sollten Sie individuelle Taschen nach Maß herstellen lassen. Diese lassen sich an ihr Produkt anpassen und erfüllen idealerweise gleich mehrere Funktionen: Sie dienen als passgenaue Transporttasche, robuste Schutztasche und auffällige Werbetasche gleichermaßen.
Sie sehen hier: Werbung hat nicht zwangsläufig und immer etwas mit Verkaufen zu tun, sondern ist oftmals auch reine Problemlösung mit unterschwelliger Image-Werbung. Der Vorteil dabei ist, dass Assoziationen hervorgerufen werden, die vielleicht nicht auf Anhieb oder akut zu einer Bestellung oder Beauftragung führen, die Ihren Namen aber auf der Metaebene mit einer bestimmten Branche, einem Produkt oder einfach nur mit einer gewissen Qualität verknüpfen. Doch auch nach Jahren kann diese Werbung effektiv nachwirken, weil Botschaften und Bilder auf Plakaten, Schildern, Litfaßsäulen und Tragetaschen tief in unser Unterbewusstsein eindringen.
Tipp 4: Displaysysteme
Erinnern Sie sich an die Bierwerbung im Supermarkt? Also die, die in Form eines Messedisplays nur kurzzeitig und an prominenter Stelle platziert wurde. Ja, genau die! Derartige Displaysysteme haben den Vorteil, dass sie zeitlos in jeden Raum oder in jede Örtlichkeit integriert werden können. Sie lassen sich schnell aufbauen, mit wechselnden Motiven bestücken und durch bestimmte Formen, Grafiken oder Slogans viel einfacher in das Gedächtnis der Menschen bringen.
Der große Vorteil von RollUp- und PopUp-Displays (hier sind die Unterschiede der Displaysysteme recht gut erklärt) liegen auf der Hand: Diese Banner sind einzigartig, stehen oftmals „einfach so“ in der Landschaft und erreichen deshalb die Zielgruppe dort, wo sie womöglich gar nicht mit Werbung rechnet. Und genau das ist Ihr mögliches Alleinstellungsmerkmal, das den Unterschied ausmacht!
Tipp 5: Werbeschilder und Banner
Werbeschilder können Sie als Klingel- oder Namensschild nutzen, um auf ganz uneigennützige Art und Weise zu werben. Besonders interessant sind Acrylglasschilder oder Dibond-Schilder, die sich in Kombination mit dem Material der Wand ganz eigen in die Umgebung einfügen. Hier gilt es, besonders wenig einzubringen. Ein Logo, ein Slogan oder der Name genügen. Nutzen Sie stattdessen Stoffbanner, um eine Fassade in kleinen Teilen als Werbefläche zu nutzen, um bei laufenden Bauarbeiten weiterhin auf Ihr Geschäft aufmerksam zu machen oder schon von weitem auf eine örtliche Besonderheit hinzuweisen. Schilder am Firmeneingang sind gerade für freiberufliche Ärzte und Angehörige der Heilberufe von besonderem Interesse. Denn Selbstständige in Heilberufen haben vom Gesetzt her nur eingeschränkte Möglichkeiten, Werbung für ihre Dienste zu machen. Vor allem Werbung als Arzt ist streng geregelt.
Fazit
Mit Offline-Werbung, die qualitativ hochwertig, zielgerichtet und punktgenau eingesetzt wird, können Sie deutlich mehr erreichen. Denn trotz steigender Werbebudgets bleibt das Leben des Einzelnen noch analog, der Mensch nimmt visuell und akustisch viel intensiver wahr, als die beste Online-Werbung nicht an Werbebotschaft zu transportieren mag. Verstehen Sie deshalb Offline-Werbung als integralen Bestandteil, nicht als alleiniges Element, sondern als Ergänzung und Basis.
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