Versicherungen für Freiberufler und Selbständige
Letzte Aktualisierung am: 17. Juli 2024
Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten
Arbeitnehmer sind automatisch in vielen Bereichen über das Sozialversicherungssystem abgesichert. Freiberufler und Selbstständige müssen sich hingegen selbst um ihren Versicherungsschutz bemühen. Welche Versicherungen unverzichtbar sind, fassen wir im Folgenden für Sie zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Versicherungen für Freiberufler im Überblick
Zwingend nötig ist eine Krankenversicherung. Zu empfehlen sind außerdem eine Berufsunfähigkeits-, eine private Unfallversicherung sowie eine private Altersvorsorge.
Möchten Sie als Freiberufler betriebliche Risiken absichern, sind die folgenden Versicherungen zu empfehlen: Betriebshaftpflicht-, Vermögensschadenhaftpflicht-, Inhalts- sowie Rechtsschutzversicherung. Hier finden Sie genauere Informationen zu diesen Versicherungen.
Neben gewissen Basics, die im Versicherungsportfolio eines Freiberuflers nicht fehlen sollten, können noch andere Versicherungen sinnvoll sein, wie etwa die Cyberversicherung oder die Betriebsunterbrechungsversicherung. Weitere Versicherungen, die für Sie in Frage kommen könnten, stellen wir an dieser Stelle vor.
Der Versicherungsschutz muss individuell abgestimmt werden
Freiberufler und Selbstständige müssen sich selbst um ihren Versicherungsschutz kümmern. Das perfekte Paket, welches alle Unternehmer ausreichend absichert, gibt es in diesem Zusammenhang aber nicht. Je nach Tätigkeitsfeld, Branche, Art des Unternehmens und Einkommen kann es stark variieren, welcher Versicherungsschutz tatsächlich benötigt wird.
Die folgende Übersicht fasst zusammen, welche Versicherungen auf keinen Fall fehlen sollten und welche je nach Einzelfall zusätzlich abgeschlossen werden können, um den Versicherungsschutz zu komplettieren.
Private Absicherung
Betriebliche Absicherung
- Betriebshaftpflichtversicherung
- Vermögensschadenhaftpflicht
- Rechtsschutzversicherung
Optionale Versicherungen
- Inhaltsversicherung
- Cyberversicherung
- Kfz-Versicherung
- Betriebsunterbrechungs-versicherung
- Gewerbliche Gebäudeversicherung
Welche Versicherung braucht man? Hilfe durch den Versicherungsmakler
Welche ist die beste Versicherung für Sie und Ihr Unternehmen? Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, da sich die Ansprüche je nach Einzelfall stark voneinander unterscheiden. Hilfe im Versicherungsdschungel bietet ein Versicherungsmakler.
Dieser steht nicht im Dienste einer bestimmten Versicherungsgesellschaft, sondern ist unabhängig. Er berät Sie zu Ihrem Versicherungsbedarf, nimmt einen Versicherungsvergleich vor und sucht die besten Angebote für Sie heraus.
Können Sie die Frage „Welche Versicherungen sind für mich sinnvoll?“ selbst beantworten? Dann sollten Sie in einem nächsten Schritt für jede einzelne Versicherung einen Vergleich verschiedener Anbieter durchführen. Dabei helfen Ihnen Vergleichsportale im Internet. Achten Sie dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die enthaltenen Leistungen. Für einen umfassenderen Schutz kann sich ein höherer Versicherungsbeitrag durchaus lohnen.
Wichtige Versicherungen für den privaten Bereich: Sparen Sie nicht am falschen Ende
Arbeitnehmer müssen sich um viele notwendige Versicherungen keine Gedanken machen. In Arbeitslosen-, Kranken- oder die gesetzliche Rentenversicherung zahlen sie automatisch ein. Sie als Freiberufler müssen gewisse private Risiken selbst absichern.
Bedenken Sie: Nicht alle der folgenden Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben. Sie müssen diese also nicht in jedem Fall zwingend abschließen. Doch das Geld ist in jedem Fall gut investiert, sollte das Leben doch einmal nicht so spielen, wie Sie es erwartet hätten.
Krankenversicherung: Ohne geht es nicht
In Deutschland ist eine wichtige Versicherung für alle Pflicht: die Krankenversicherung. Auch Freiberufler müssen zwingend krankenversichert sein. Dabei gibt es drei Möglichkeiten:
- (freiwillige) gesetzliche Krankenversicherung: Wie hoch die Beiträge für die gesetzliche Versicherung ausfallen, hängt vom Einkommen ab. Freiberufler müssen die Kosten komplett selbst tragen.
- private Krankenversicherung: Im Gegensatz zu Arbeitnehmern müssen Freiberufler die Versicherungspflichtgrenze nicht überschreiten, um sich privat krankenversichern zu können. Der Vorteil an der privaten Krankenversicherung besteht unter anderem darin, dass der Versicherungsschutz genau an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden kann.
- Versicherung über die Künstlersozialkasse: Künstler und Publizisten können sich unter gewissen Voraussetzungen über die Künstlersozialkasse versichern lassen, welche die Hälfte der Versicherungsbeiträge übernimmt.
Die Versicherungspflicht in Deutschland bezüglich der Krankenversicherung gilt seit dem 1. Januar 2009. Gesetzliche Grundlage dafür ist § 193 Abs. 3 des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG). Die gesetzliche Pflichtversicherung müssen jedoch nur gewisse Personengruppen abschließen. Wie wir bereits erwähnt haben, haben Freiberufler auch die Möglichkeit, sich privat krankenversichern zu lassen.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Krankenversicherung für Freiberufler und Selbstständige:
Private Altersvorsorge: Schon jetzt ans Alter denken
Eine weitere wichtige Versicherung in Deutschland betrifft die Altersvorsorge. Arbeitnehmer zahlen automatisch in die gesetzliche Rentenversicherung ein und erhalten ab Eintritt ins Rentenalter bis ans Lebensende eine monatliche Geldzahlung – Rente genannt.
Auch einige Freiberufler müssen zwingend in die gesetzliche Versicherung einzahlen. Eine Versicherungspflicht besteht unter anderem für Künstler und Publizisten.
Wer nicht dazu gehört, kann sich freiwillig in der Deutschen Rentenversicherung versichern lassen und bzw. oder sollte zwingend privat fürs Alter vorsorgen.
Sie können dabei unter anderem auf die sogenannte Rürup-Rente oder eine private Rentenversicherung setzen. So sind Sie finanziell fürs Alter gewappnet.
Auch wenn Sie zu den pflichtversicherten Freiberuflern gehören, lohnt es sich, eine Zusatzversicherung abzuschließen, um die Rentenlücke – also die Differenz zwischen Gehalt und Rentenzahlung – zu schließen.
Berufsunfähigkeitsversicherung: Wenn Sie nicht mehr arbeiten können
Niemand denkt gerne daran, aber gewisse Ereignisse – wie etwa ein Unfall oder eine Krankheit – können dazu führen, dass eine Person nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten und damit das Einkommen wegfällt.
Ist kein ausreichend großes finanzielles Polster vorhanden, kann dies die Existenz bedrohen. Haben Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, so erhalten Sie eine monatliche Rente und sind im Fall der Fälle absichert.
Private Unfallversicherung: Einen Verdienstausfall ausgleichen
Sowohl im Beruf als auch im Privatleben kann ein Unfall schnell passieren. War dieser so schwer, dass sie längere Zeit nicht mehr arbeiten können, kann für Freiberufler schnell das Einkommen wegbrechen. Schutz davor bietet die private Unfallversicherung.
Diese Versicherung springt laut Definition ein, wenn Sie nach einem Unfall eine Zeit lang erwerbsunfähig sind. Der Abschluss einer privaten Unfallversicherung lohnt sich für Freiberufler unter anderem besonders dann, wenn sie einem Hobby nachgehen, bei dem eine erhöhte Unfallgefahr besteht – etwa, wenn Sie in Ihrer Freizeit gerne Motorrad fahren.
Absicherung betrieblicher Risiken: Das eigene Unternehmen schützen
Bislang haben wir uns notwendige Versicherungen angeschaut, welche Freiberufler im privaten Bereich absichern – etwa im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls. Zusätzlich gibt es jedoch auch bestimmte betriebliche Risiken, die versichert werden sollten.
Möchten Sie eine bestimmte Versicherung kündigen, müssen Sie dabei in der Regel eine entsprechende Kündigungsfrist einhalten. Details dazu können Sie Ihren Versicherungsunterlagen entnehmen.
Betriebshaftpflichtversicherung: Wenn im Job Fehler passieren
Unterlaufen im Job Fehler und entstehen deshalb Personen-, Sach- oder indirekten Vermögensschäden, so ist ein Freiberufler dazu verpflichtet, Schadensersatz zu leisten. Gerade Freiberufler kann dies finanziell hart treffen, da sie mit ihrem gesamten Vermögen haften.
Eine sinnvolle Versicherung ist in diesem Zusammenhang die sogenannte Betriebshaftpflichtversicherung. Diese springt ein, wenn Sie Dritten einen Schaden zufügen. Manche Berufsgruppen müssen sogar zwingend eine Betriebshaftpflichtversicherung abschließen. Dazu gehören beispielsweise Architekten, Heilpraktiker, Hebammen sowie Rechtsanwälte.
Ein Beispiel, wann die Versicherung greift: Ein freiberuflicher Unternehmensberater hält einen Vortrag in den Büroräumen eines Kunden. Er schüttet versehentlich ein Glas Wasser über den Laptop des Kunden. Diesen Schaden übernimmt die Betriebshaftpflicht.
Wichtig zu wissen: Eine Privathaftpflichtversicherung, die viele Menschen besitzen, greift nicht, wenn Sie während der Ausübung Ihrer freiberuflichen Tätigkeit einen Schaden verursachen.
Vermögensschadenhaftpflicht: Wenn es zu reinen Vermögensschäden kommt
Wie wir bereits erwähnt haben, springt eine Berufshaftpflichtversicherung bei Sach-, Personen- sowie indirekten Vermögensschäden ein, also bei solchen Schäden, die aus einem Sach- oder Personenschaden resultieren.
Es gibt jedoch auch Fälle, in denen direkte bzw. reine Vermögensschäden zu beklagen sind. Ein Beispiel: Ein freiberuflicher IT-Dienstleister hat einen Onlineshop programmiert.
Dabei ist ihm ein Fehler unterlaufen, mit der Folge, dass Kunden keine Bestellungen vornehmen konnten. Dem Shop-Betreiber entsteht hierdurch ein finanzieller Schaden, den der Programmierer ersetzen muss.
Häufig können Sie eine Vermögensschadenversicherung als Zusatzversicherung zu Ihrer Berufshaftpflicht hinzufügen.
Rechtsschutzversicherung: Wenn es zu rechtlichen Streitigkeiten kommt
Egal, ob im Kontakt mit Kunden, Mitarbeitern oder Behörden: Treffen zwei Parteien aufeinander, kann es zu rechtlichen Problemen und Streitigkeiten kommen. Schalten Sie einen Anwalt ein, muss dieser bezahlt werden. Landet der Fall vor Gericht, zieht dies weitere entsprechende Kosten nach sich.
Haben Sie eine Versicherung über einen Rechtsschutz, kommt diese für die bei einem Rechtsstreit entstehenden Kosten auf. Je nach Ihrem betrieblichen Profil können Sie dabei verschiedene Bausteine auswählen, um den Versicherungsschutz perfekt für Sie anzupassen.
Viele Freiberufler bleiben aus Bequemlichkeit bei ihrem Versicherer. Dabei kann es sich finanziell durchaus lohnen, die Versicherung zu wechseln und bei einem anderen Anbieter einen günstigeren Vertrag zu unterschreiben. Vergleichsportale im Internet helfen Ihnen bei der Auswahl.
Weitere Versicherungen, die je nach Einzelfall sinnvoll sein können
Für Freiberufler werden noch viele weitere Versicherungen angeboten. Da den Überblick zu behalten, ist oft gar nicht so einfach. Welche Versicherung braucht man wirklich zusätzlich zu den oben genannten?
Das variiert je nach Einzelfall und freiberuflicher Tätigkeit. Gegebenenfalls könnten noch die folgenden Versicherungen für Sie relevant sein:
- Inhaltsversicherung: Diese versichert unter anderem die Einrichtung Ihrer Büroräume.
- Versicherung gegen Cyberschäden: Diese springt ein, wenn Sie beispielswiese Opfer eines Hackerangriffs wurden.
- Kfz-Versicherung für Firmenfahrzeuge: Sie können die Haftpflichtversicherung um einen Teil- oder Vollkaskoschutz erweitern.
- Betriebsunterbrechungsversicherung: Die Versicherung deckt finanzielle Schäden ab, die entstehen, weil der Betrieb unterbrochen wird – etwa, wenn der Freiberufler nicht arbeiten kann, weil ein Sturm seine Betriebsräume zerstört hat.
- Gewerbliche Gebäudeversicherung: Sie greift, wenn es zu Schäden an betrieblich genutzten Gebäuden kommt.
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